Welche Tiere sind gefährdet?

Grundsätzlich gefährdet sind alle pflanzenfressenden Tiere.

Besonders empfindlich sind Schweine und Pferde gefolgt von Rindern.

Schafe, Ziegen und andere pflanzenfressende Heim-, Haus- und Wildtiere sind meist weniger empfindlich, aber ebenfalls gefährdet. 

Meerschweinchen erkranken nach bisherigen Stand der Forschung nicht!

 

Vögel sind ebenfalls gefährdet, wenn sie PA-haltige Pflanzenteile oder Insekten aufnehmen, die auf PA-haltigen Pflanzen leben. Uns ist ein Fall bekannt, wo eine ganze Herde Gänse verstarb. Sie wurden auf einer Weide mit Jakobskreuzkraut gehalten. Der Besitzer kannte damals die Pflanze noch nicht. Ein weiterer Fall ist bekannt, wo mehrere junge Gänse (Gössel) verstarben. Bei einem Tier ist die Vergiftung nach Aufnahme von JKK nachgewiesen.

 

Vereinzelte Vogelarten (z.B. Wachteln) und einige Insektenarten haben Resistenzen gegen Pyrrolizidinalkaoide entwickelt.

(Mehr erfahren  Sie auf unseren Seiten: Recht, Gesetz, Forschung - Stellungnahmen der Bundesregierung)

Die akute und die chronische Vergiftung

Die akute Vergiftung ist möglich, wenn größere Mengen innerhalb kurzer Zeit aufgenommen werden. Sie verläuft innerhalb kürzester Zeit meist tödlich.

 

Weitaus häufiger ist die chronische Langzeitintoxikation:

schon geringe Mengen der Pyrrolizidinaklaloide (PA) über einen längeren Zeitraum gefüttert, führen zu einer schleichenden Vergiftung und erschweren eine frühzeitige Diagnose. Die Aufnahme von PA kann Monate zurückliegen.

 

Das erweckt den Eindruck, dass sich PA in der Leber kummulieren, was so nicht ganz korrekt ist:

Einige wenige zugeführte Mengen können zu Beginn über Urin und Milch ausgeschieden werden. Bei fortgesetzter Aufnahme auch geringer Anteile ist die Leber dazu aber nicht mehr in der Lage: die an sich untoxischen PA werden in der  ("überforderten") Leber dann in toxische Produkte verstoffwechselt, die dann die DNA als Träger der Erbgutinformation verändern. Diese Mutation der DNA hat eine irreversible Zellveränderung zur Folge und führt damit zu weiteren schwerwiegenden Schädigungen.

Die Aufnahme von PA wirkt also nicht kummulativ, sondern hat, einmal in Gang gesetzt, einen stets steigenden und schnelleren (progredienten) Krankheitsverlauf zur Folge.

 

Details über den Ablauf der Toxifizierung / Wirkungsweise der PA /  finden Sie auf der Seite Toxizität

 

Sowohl bei akuter als auch bei chronischer Vergiftung ist die Prognose auf Heilung schlecht bis aussichtslos. Wichtig: je eher Sie die Symptome erkennen, umso größer sind eventuelle Heilungsmöglichkeiten! Achten Sie deshalb auch auf Wesensänderungen Ihrer Tiere.

Allgemeine Vergiftungsbeschreibung

Nach Dr. med. vet. Marianne Furler, Giftpflanzen Datenbank für die Veterinärmedizin Schweiz 1999, www.vetpharm.unizh.ch

"(...) Durch Pyrrolizidin-Alkaloide starke Leberschädigungen. Das Krankheitsbild der Kreuzkrautvergiftung (Seneciose) ist die auf Leberdegeneration beruhende, mit Bewusstseinsstörungen einhergehende Störung der Gehirntätigkeit und ist in älteren Fachbüchern als "Schweinsberger Krankheit" (Rubarth 1966) oder „Leberkoller" beschrieben.

 

Bei akuten Vergiftungen tritt der Tod von Weidetieren innerhalb weniger Tage ein, bei chronischer Vergiftung oft erst nach Wochen oder Monaten. (...)"