Schmalblättriges (Afrikanisches) Greis- bzw. Kreuzkraut (Senecio inaequidens)

Das Schmalblättrige Kreuzkraut (auch Afrikanisches Greiskraut genannt) ist keine einheimische Pflanze, sondern ein Neophyt, eine invasive (gebietsfremde) Pflanze.

Es ist hochtoxisch.

Es unterscheidet sich in Wuchsform und Blatt stark von anderen Kreuzkrautarten. Es bildet keine Blattrosetten, so dass man es im Vegetationszyklus leider erst zur Blütezeit sicher erkennen kann.

Die Blüte ist wie bei fast allen Kreuzkräutern gleich:


11-13 gelbe Blütenblätter,

in der Mitte ein gelber "Knopf" aus Röhrenblüten.


SKK ist eine ausdauernde Pflanze, also eine Staude, die immer wieder kommt, wenn man sie nicht komplett mit Wurzel beseitigt.


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Aufpassen: Verwechslung sehr leicht möglich!

Schmalblättriges Kreuzkraut, Hohe Rauke, Wegrauke (v.l.n.r.)
Schmalblättriges Kreuzkraut, Hohe Rauke, Wegrauke (v.l.n.r.), Bild 2fach vergrößerbar

 

Schmalblättriges Kreuzkraut im Vergleich mit Raukenartigen

Aufgrund der Blattform wird Senecio inaequidens leicht mit der Familie der Rauken verwechselt. Die Abbildung zeigt das Schmalblättrige Kreuzkraut, die Hohe Rauke und die Wegrauke (v.l.n.r.)

Wegrauke (Blüte), Kreuzblüter
Wegrauke (Blüte), Kreuzblüter. Bild 2fach vergrößerbar

 

 

Anhand der Blüte lässt sich die Rauke leicht bestimmen. Da sie zur Familie der Kreuzblüter gehört, hat sie nur vier Blütenblätter, die kreuzförmig angeordnet und sehr klein sind

Bildergalerie Senecio inaequidens

Das Schmalblättrige Greiskraut ist mehrjährig und ursprünglich aus Südamerika eingewandert. Man sieht es zur Hauptblütezeit von August bis November millionenfach an Autobahnen. Die Verbreitung lässt sich auf Windflug, anhaftende Samen an Fahrzeugen, die weit mitgetragen werden und mangelnde Pflegeschnitte (insbesondere der Mittelstreifen) zurück führen.

 

In Deutschland wurden bereits im Jahre 1996 von der TU Braunschweig (Dr. Detlef Griese) Untersuchungen von Vorkommen an der Bundesautobahn A2 vorgenommen und ausgewertet. Es wurden damals einzelne (!) Vorkommen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg kartiert.

 

Mittlerweile findet sich nicht nur auf der Ost-West-Linie, sondern von Nord- bis hin nach Süddeutschland das Schmalblättrige Kreuzkraut und das nicht nur an Autobahnen, sondern auch an Bundes- und Landstraßen sowie an weit abgelegenen Kreisstraßen und auf Futtermittelgewinnungsflächen, wie die Fotos beweisen.

 

In der Schweiz steht Senecio inaequidens seit 2004 auf der Schwarzen Liste (Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen, www.cps-skew.ch ). "(...) Sämtliche Arten der Schwarzen Liste unterliegen der besonderen Sorgfaltspflicht. Invasive Pflanzen  vermögen sich auf Kosten einheimischer Arten in der Natur zu etablieren. Sie tragen weltweit zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei. Gemäß Art 8 h) des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt muss das Einbringen solcher Arten verhindert und bereits etablierte Arten kontrolliert oder beseitigt werden (...)"

 

Und wieder ist uns die Schweiz voraus:

  • In der Freisetzungsverordnung der Schweiz steht das Schmalblättrige Greiskraut auf der Liste der verbotenen invasiven gebietsfremden Pflanzen.